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Antibiotika-Resistenzen


Antibiotika werden in der Human- und Veterinärmedizin zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt. Sie sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken und spielen auf verschiedenen Gebieten, wie beispielsweise bei Transplantationen oder der Versorgung Frühgeborener, eine entscheidende Rolle.

Durch den unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika – darunter versteht man z. B. den Einsatz bei durch Viren hervorgerufenen Infektionen, bei denen Antibiotika nicht wirken, oder eine falsche Dosierung – und die mangelnde Einhaltung von Hygienemaßnahmen in Human- und Veterinärmedizin sowie in der Landwirtschaft können sich Antibiotika-Resistenzen entwickeln und ausbreiten. Auch der Handels– und Reiseverkehr trägt zu ihrer Ausbreitung bei. Antibiotika-Resistenzen führen dazu, dass bisher leicht behandelbare Infektionen nur noch schwer oder überhaupt nicht mehr therapiert werden können.

Bakterielle Krankheitserreger, die gegenüber Antibiotika weniger empfindlich oder sogar völlig resistent geworden sind, nehmen weltweit zu und werden zu einer Herausforderung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. 2014 hat die WHO einen globalen Bericht zur Antibiotika-Resistenz-Situation vorgelegt. Demnach ist die weltweite Datenlage zu Antibiotika-Resistenzen schlecht, da viele Länder keine Überwachungssysteme zu Antibiotika-Resistenzen haben. Die wenigen vorhandenen Daten aus Regionen außerhalb Europas und Nordamerikas weisen auf z. T. sehr hohe Resistenzraten hin.

In Deutschland werden die Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen in der Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2020“ gebündelt. Langfristig aber kann die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen nur durch eine internationale sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Human- und Veterinärmedizin und der Landwirtschaft erfolgreich sein.

Im Mai 2015 hat die Weltgesundheitsversammlung deshalb einen Globalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen verabschiedet. Er betont den „One Health“-Ansatz, d. h. die Notwendigkeit einer gemeinsamen Herangehensweise von Human- und Veterinärmedizin sowie der Landwirtschaft bei der Bekämpfung von Resistenzen. Alle Mitgliedstaaten werden aufgefordert, bis Mitte 2017 nationale Aktionspläne, die dem One Health-Ansatz folgen, zu verabschieden. Dieser Aufforderung ist Deutschland mit der DART 2020 nachgekommen.

Auch die deutsche G7-Präsidentschaft im Jahr 2015 hat das Thema Antibiotika-Resistenzen aufgegriffen. Mit der „Berliner Erklärung zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen“ setzen sich die G7-Gesundheitsminister u. a. dafür ein, Antibiotika nur zu therapeutischen Zwecken nach individueller Diagnostik zu nutzen, andere Länder bei der Entwicklung nationaler Aktionspläne gegen Antibiotika-Resistenzen zu unterstützen und die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika und Diagnostika zu fördern.

2017 waren Antibiotika-Resistenzen ein Thema der deutschen G20-Präsidentschaft. Schwerpunkte der Präsidentschaft waren die Förderung des One Health-Ansatzes sowie Anreizmechanismen für Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika. Im September 2017 haben sich in Berlin bei einer gemeinsamen Veranstaltung Vertreter der Institute für Öffentliche Gesundheit aus dem Human- und Veterinärbereich der G20 über das gemeinsame Ziel der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen ausgetauscht.

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