TANDRA UND SEIN
Wenn wir genau hinsehen, erweist sich das Leben als ein unbegrenzter, nicht enden wollender Fortpflanzungs-Prozess. Überall in der Natur ist ein ständiges Werben um diejenigen, die entweder Samen produzieren oder Samen aufnehmen. Die Natur hat nichts anderes im Sinn, als immer neues Leben zu erschaffen und es gibt eine universelle Anstrengung, die darauf abzielt, dass die Schöpfung nach immer höherem Leben strebt.
Die Sexualenergie ist eine universale Kraft, die jedem Lebewesen innewohnt. Sie ist unsere Ur-Energie – sie bedarf keiner Zuführung in Form von Essen oder Trinken. Sie gebiert sich aus sich selbst heraus, sie ist einfach da. Sobald sie nicht mehr fließt, ist die Zeit des Sterbens gekommen.
Dem Menschen, dem höchst entwickelten Wesen auf diesem Planeten, scheint diese Energie in ganz besonderem Maß zuteil geworden zu sein, denn es gibt kein Individuum, das derart sexuell ist: rund um die Uhr, zu jeder Jahreszeit. Das wäre zum reinen Zweck der Reproduktion und Arterhaltung aber gar nicht nötig – die sexuelle Bereitschaft könnte sich dann beispielsweise auf bestimmte Jahreszeiten wie Frühling oder Sommer konzentrieren, in denen die Voraussetzungen optimal sind für Nachkommen.
So jedenfalls ist es in der gesamten Flora und Fauna. Darüber hinaus schenkt sie uns die intensivsten Glücksgefühle, die ein Mensch haben kann. Es stellt sich also die Frage nach dem WARUM – es muss also unabhängig der reinen Fortpflanzung noch einen weiteren Grund für diese enorme Sexualität geben, denn die Natur produziert nichts Überflüssiges. Die Antwort liegt auf der Hand: es ist der spirituelle Faktor, Sexualenergie wird in Liebesenergie transformiert!
Der Sex wurde aber von Religionen und der Gesellschaft stigmatisiert und unterdrückt. In dem Moment, in dem die Sexualenergie unterdrückt wird, sucht sie sich neue Formen und neue Kanäle, um sich auszudrücken. Energie kann nicht statisch bleiben, sie ist immer dynamisch. Wird der natürliche Fluss der Energie verhindert, dann fließt sie eben mehr oder minder unnatürlich, dann sucht sie sich „Seitenkanäle“. Meistens sind es negative Aspekte wie Aggressivität, Habgier, Macht und Gewalt. 80 Prozent aller Gewaltverbrechen sind Beziehungstaten, d.h. sie haben letztendlich als Ursache ein sexuelles Problem, wie Kriminalpsychologen herausgefunden haben. Manchmal wird aber anstatt eines Verbrechers ein Künstler daraus…. oder ein Feldherr.
Wir haben die friedlichste Zeit seit Menschengedenken, es gibt in Europa und in den meisten Ländern schon lange keine Kriege mehr. Wenn wir uns auf der Welt umschauen, wo es noch militärische Konflikte gibt, dann stellen wir fest, dass es Regionen sind, in denen die Sexualität (meistens aus religiösen Gründen) stigmatisiert wird, und in 90 Prozent aller Fälle sind es religiös motivierte Hass-Konflikte. Dazu zählen aber auch moderne Länder wie die USA, denn dort haben orthodoxe Religionen nach wie vor einen sehr großen Einfluss auf das bürgerliche und politische Leben. Es gibt kein Land, das derart extrem gespalten ist in Sachen Sex – auf der einen Seite religiöse und moralische Prüderie, auf der anderen Seite die größte Pornofilm-Industrie der Welt, die keine Tabus kennt. Es ist also kein Wunder, dass die USA zu den militärisch aggressivsten Nationen gehören.
Europa hat sich mittlerweile großteils aus den religiösen und gesellschaftlichen Zwängen befreit, und das ist hauptsächlich ein Verdienst der sexuellen Revolution in den 60-er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Klar – es ist auch hier noch bei Weitem nicht alles so wie sein könnte, aber wir sind auf einem guten Weg. Die gleichberechtigte Stellung der Frau, die Homo-Ehe oder sexuelle Freizügigkeit waren noch Begriffe, die Fremdworte waren zu Zeiten unserer Großeltern. Und dass beispielsweise eine Yonimassage immer häufiger in der modernen Psycho- und Sexualtherapie eingesetzt wird, ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass man neuerdings auch in wissenschaftlichen und therapeutischen Kreisen die Zusammenhänge verstanden hat.
“Seit Ende der 1960er Jahre gibt es eine „Revolution“ ohne Waffen, die extrem friedlich und leise ist: Tantra breitet sich immer mehr aus, vorwiegend in Europa. Nirgendwo gibt es so viele Tantra-Institute wie in Deutschland, und es werden weltweit immer mehr. Auch in der Schweiz, Spanien, Schweden, Kalifornien und neuerdings sogar in Russland haben sich regelrechte Hot Spots gebildet. Die tantrische Bewegung macht eine ähnlich rasante Entwicklung wie Yoga Jahrzehnte zuvor.“
Sex – das Katapult ins Sein
Der Mensch bekam die ersten flüchtigen Eindrücke von Erwachen – von Meditation – während des Sexual-Aktes. Das war der Moment der Erkenntnis eines Phänomens: beim Orgasmus – also bei der Ekstase – verschwinden alle Gedanken, es stellt sich für einen Moment totale Bewusstheit ein. Versuche doch einmal, während eines Orgasmus zu denken – es funktioniert nicht, gell? Auf einen Schlag sind wir mit der Schöpfung verbunden, kein „Denker“ stört und es gibt keine Kontrolle mehr… einfach nur Glückseligkeit.
Leider hält dieser Zustand nur für einen Augenblick, dann setzt der Kopf wieder sein Werk fort. Aus der Erkenntnis aber, dass Gedankenleere – also totales Bewusstsein – zur Ekstase führt, suchte man nach Wegen, um das Ganze auszudehnen. Daraus erwuchsen Systeme wie Bhairava Tantra, Yoga oder No-Mind, des Bewusstseins jenseits des Verstandes, die zur Geburt der Meditation führten.
Die Erkenntnis war, dass es keinen grundlegenden Unterschied zwischen der Glückseligkeit der meditativen und der der orgiastischen Erfahrung gibt. In tiefer Meditation ist die gleiche Glückseligkeit erfahrbar, aber eben länger als nur ein flüchtiger Orgasmus. Weil ein Orgasmus aber etwas ganz natürliches ist und von jedem Menschen erfahren werden kann, haben sich einige tantrische Linien um die Verlängerung und Intensivierung bemüht.
Mann kann sich das sinnbildlich so vorstellen: wenn die Sexualenergie vom untersten Chakra nach oben steigt, nimmt sie immer mehr Raum ein. Sie verdrängt den Verstand, der normalerweise 99,9 Prozent dieses Raumes beansprucht. Beim Orgasmus sind wir vollkommen präsent, der Denker hat keinen Raum und keine Kontrolle mehr über uns und wir sind jetzt im Sein verankert. Dann erblühen wir, dann erschauern wir, dann nehmen wir das ganze Spektrum unserer Gefühle, Sinne und Emotionen wahr, die durch den Verstand wie von einem Schleier abgedämpft wurden.
Die Tantriker nutzen das gewaltige Potential unserer Sexualität, um die Trennung vom Sein sowie die Trennung von Mann und Frau aufzulösen, damit sie die Einheit erfahren können. Es geht nicht um Erleuchtung oder Ähnliches… die Seele ist bereits erleuchtet! Was ihr fehlt, sind sinnliche Erfahrungen, und dazu braucht sie einen feststofflichen Körper.
Das ist der eigentliche Sinn des Lebens für uns als Menschen, das ist die Bestimmung unserer Reise in den Körpern als Mann und Frau. Aus diesem Grund haben wir eine derart kraftvolle Sexualität, die jedem anderen Wesen auf diesem Planeten haushoch überlegen ist. Und physischer Sex lässt sich qualitativ noch erhöhen, in dem das Spirituelle mit einbezogen wird: die Herzensebene, die Liebe.
“Liebe ist die Erfahrung des Einsseins, wenn es kein ICH und kein DU mehr gibt. Liebe ist, wenn auf einer höheren Ebene aus zweien eins wird: eine Melodie, ein Strömen, ein Wesen – das Ego hat sich aufgelöst.“ OSHO
Der animalische Sex
Was ist eigentlich mit animalischem Sex gemeint? Vielleicht hört sich das im ersten Augenschein etwas herablassend an – es geht dabei aber nicht um eine Bewertung oder Einteilung in gut oder schlecht. Zum besseren Verständnis kommen wir einmal „von hinten durch die kalte Küche“: Menschen haben sieben Energie-Körper, die den physischen Körper umgeben und in der Summe auch Aura genannt werden. Der gesamte menschliche Körper ist ein großes Energie-Feld, das aus verschiedenen Schichten besteht, die in unterschiedlichen Frequenzen schwingen. Davon „schwingen“ sechs dieser Energie-Körper im hochfrequenten feinstofflichen Bereich, d.h. wir können sie weder sehen noch anfassen. Unser Augenmerk liegt zunächst auf dem physischen Körper.
Der physische oder feststoffliche Körper ist der einzige dieser Körper, der zeitlich und räumlich begrenzt ist und den wir sehen und anfassen können. Wir benötigen ihn, um sinnliche Erfahrungen im Hier-und-Jetzt zu machen. In unserer Thematik geht es dabei hauptsächlich um Lust und Ekstase. Diese Lock– und Belohnungsgefühle unseres Reptiliengehirns (so bezeichnet man den zig-Millionen Jahre alten Teil unseres Emotional- bzw. Stammhirns, der viel älter ist als der Homo Sapiens selbst) sollen uns von Natur aus dazu animieren, uns möglichst oft zu paaren zum Zwecke der Fortpflanzung. Es ist ein natürlicher Trieb, den wir von Geburt an in unseren Genen tragen.
Das trifft aber nicht nur auf den Menschen, sondern auf alle Tiere zu. Deshalb bezeichnet man diese Art von Sex, der vorwiegend lustvoll und ekstatisch ist und hauptsächlich der Fortpflanzung dient, als animalischen Sex, weil er Teil und Ausdruck unseres mentalen „Tierkörpers“ ist. Die meisten Menschen praktizieren diesen Sex, weil er für sie „normal“ ist und sie es auch gar nicht anderes kennen. Der tantrische Sex geht aber weit über sinnlich-körperliche Erfahrungen hinaus, es ist vielmehr ein Verschmelzen auf der feinstofflichen Ebene. Mann und Frau, Shiva und Shakti erfahren sich als energetische Einheit.
Tantrischer Sex – Ausdehnung von Bewusstsein und Freisetzung von Energie
Je nach Kultur und regionalem Umfeld wird Sex entweder im stillen Kämmerlein und vorwiegend im Dunkeln praktiziert, oftmals auch noch belastet durch das religiöse Dogma des Sündhaften. Oder er befindet sich im anderen Extrem, er verkommt zum pornographischen Hochleistungssport, bei dem das Erreichen des Orgasmus die Ziellinie ist. Schwitzende und ausgepumpte Körper sind oft das Resultat, der Orgasmus ist eher oberflächlich und genau so steil abfallend wie er aufgestiegen ist. Was häufig zurück bleibt, ist ein Gefühl der Leere, des Unvollkommenen und Flüchtigen, und nicht lange danach kommt wieder das Verlangen nach mehr.
Der animalische Sex hat durchaus seine Berechtigung, gerade für junge Menschen mit ihrer jugendlichen Power und dem starken Sexualtrieb. Hier geht es um Lust, Spaß und Fortpflanzung. Aber Sex bietet darüber hinaus noch viel mehr, nämlich Bewusstsein und das Erfahren der Einheit – das ist das spirituelle Potential der menschlichen Sexualität. Diese Erfahrung machen Menschen aber leider nur selten in ihrer jugendlichen Sturm-und-Drang-Zeit, das kommt erst viel später, wenn der Nährboden dafür da ist.
Tantrischer Sex findet auf einer ganz anderen Ebene als der animalische Sex statt. Wenn man es auf den Punkt bringt, wird Sexualenergie in Liebesenergie transformiert. Dabei geht es nicht um zielgerichtete Aktivität, sondern um ein geschehen lassen. Liebe ist niemals Aktivität, sondern Meditation.
Beim tantrischen Sex geht es auch darum, sich von der sexuellen Erregung zu lösen, in die totale Entspannung zu gehen und die Energien im Körper zu behalten, anstatt sie ständig nach außen zu entladen. Nach und nach wird der Körper vollgepumpt mit sexueller Energie wie ein Akku, und der Raum der Bewusstheit dehnt sich immer weiter aus. Auf diesem Level gibt es meistens keinen Drang mehr nach einem Orgasmus, er spielt einfach keine Rolle mehr.
Das ist die tatsächliche Bedeutung von tan-tra, wenn wir die beiden Wortteile tan und tra in deren ursprünglichen Bedeutungen aus dem Sanskrit übersetzen, nämlich tanoti = Ausdehnung (von Bewusstsein) und trayati = Freisetzung (von Energie).
Das Verschmelzen der Energien
“Tantra sagt: Shiva ist das Bewusstsein, und Shakti ist die Energie. Shiva und Shakti müssen sich vereinigen, sich gegenseitig unterstützen und zusammen wirken, um Erfüllung im Leben zu erfahren“. Satyananda Sarasvati
Statistisch gesehen dauert ein Sexualakt in unserer Gesellschaft 11 Minuten. Das ist viel zu kurz, um die Sexualität richtig ins fließen zu bringen und weitere Prozesse auszulösen. Ab einer sexuellen Vereinigung von ca. 45 bis 60 Minuten geschieht ein Phänomen, das alleine schon durch die Dauer des Aktes ausgelöst wird: die feinstofflichen Energien beider Körper schwingen auf einmal in ähnlicher oder sogar der gleichen Frequenz!
Die moderne Wissenschaft hat außerdem festgestellt, dass sich ab einer Dauer von 32,5 Minuten die Hormon-Ketten schließen und miteinander korrespondieren. Über die Sexualität wird unsere Herz-Energie aktiviert und im Zusammenspiel der Hormone und dem Verschmelzen der Energien hat das den Effekt, dass man in eine extrem lange Phase der Ekstase kommen kann. Danach ist man sehr wach und vital, im Gegensatz zum üblicherweise praktizierten Akt, der oft eine große Müdigkeit und Leere hinterlässt.
Diese Zusammenhänge hatten die Tantriker aber schon vor Jahrhunderten durch reines Beobachten erkannt! Der Effekt ist umso ausgeprägter und erfolgt schneller, je häufiger das geschieht. Aus einer tiefen Entspannung heraus (und nicht durch schweißtreibende Aktivität) geschieht ein kleines Wunder: aus zwei wird eins. Daraus entwickelt sich ohne weiteres Zutun ein Wir-Gefühl, also Liebe. Die beiden feststofflichen Körper „verschmelzen“ auf der feinstofflichen Ebene und werden zur Einheit, sie kommen zum Ursprung zurück, wo alles Eins war.
Auf diese natürliche Art und Weise können wir tiefste Erfüllung und Liebe finden. Menschen, die ein sexuell befriedigendes Leben haben, sind glücklich, ausgeglichen und extrem friedlich. Ihnen genügt das So-Sein, das Spüren des Partners und die Verbindung zu ihm. Das ist wahre Glückseligkeit. Es entsteht überhaupt kein Drang nach Dingen, die im Außen liegen. Beide müssen nicht mehr irgendwo hin gehen oder irgend etwas erreichen… sie sind angekommen!
Das Gefühl des Einsseins ist eine fast mystische Erfahrung, die praktisch alle Menschen machen können. Und dieses Gefühl kann noch lange nach dem Liebesakt anhalten, oft sogar tagelang. Es ist ein Gefühl, als ob sich der ganze Körper geweitet hätte, eine schier unendliche Ruhe breitet sich aus, die zeitweise begleitet ist von intensiven Glücksgefühlen, die spontane Glückswellen auslösen.
Probier es aus! Mach beispielsweise mit deiner bzw. deinem Liebsten einen Liebesurlaub und vereinige dich ohne Ziel und große Aktivität mehrfach am Tag für mindestens eine Stunde – und lass die Verschmelzung geschehen. Du kannst diesen Prozess noch mit gemeinsamen Atemzügen unterstützen, sie passiert irgendwann automatisch und ohne weiteres Zutun. Mehr braucht es erstmal nicht! Das alleine schon wird eure Beziehung auf einen höheren Level heben. Aber erst dann, wenn du selber diese Erfahrung gemacht hast, erst dann WEISST du!
Und genau aus diesem Grund gibt Diane Richardson (eine der bekanntesten Tantra-Ikonen unserer Zeit und Autorin vieler hervorragender Sachbücher) den Paaren in ihren Seminaren in der Mittagspause die Aufgabe, sich eine ganze Stunde zu vereinigen – sie nennt es „stöpseln“. Es geht nicht um sexuelle oder lustvolle Aktivität, es geht nur um die Vereinigung an sich. Die Folge ist, dass die Zuneigung und Verbundenheit der beiden immer intensiver wird. Aus zwei wird eins…
Shiva und Shakti – die Plus und Minuspole
Betrachten wir einmal die beiden Wissenschaften Tantra und Taoismus, die sich in vielen Kern-Aussagen ähnlich sind. Mit Shiva und Shakti sind im Tantra zunächst die beiden Aspekte Shiva und Shakti gemeint, also Bewusstsein und Energie. Beide haben ähnliche Pendants im Taoismus, dort werden sie als Yin und Yang bezeichnet. Sie treten zwar immer getrennt auf, sind aber erst dann komplett, wenn sie Zusammenwirken. Sind beide im Einklang, dann nennen die Taoisten diesen Zustand das TAO. Erst durch die Vereinigung von Mann und Frau (im Tantra) bzw. dem energetischen Ausgleich (im Taoismus) mit der gegenpolaren Kraft werden sie ganz und zur Einheit. Tantra und Taoismus meinen also das Gleiche in ihren Kern-Aussagen.
Mann und Frau sind energetisch gegensätzlich, sie bilden die Plus- und Minuspole. Bei der sexuellen Vereinigung entsteht nach einer Weile ein Energiestrom und sie bilden im Zusammenspiel eine pulsierende Einheit – dann ist die Trennung, die auf der feststofflichen Ebene besteht, aufgehoben. Zunächst fließt der Energiestrom vom Penis zur Vagina, von Plus zu Minus. Wenn nach einer Weile beide Polaritäten im Gleichklang sind, öffnet sich eine Art Ventil, und das Aufsteigen der Energie durch die inneren Energiekanäle kann beginnen – sie kann dann im Idealfall ohne weiteres Zutun im ständigen Kreislauf fließen.
Yab-Yum, die tantrische Vereinigung
Tantra arbeitet in jedem Aspekt meditativ/energetisch, um bestimmte Prozesse auszulösen, zu fördern oder zu beschleunigen. Im Laufe der Zeit haben sich viele Techniken entwickelt, die unterstützend wirken – insbesondere das Wecken, Hochleiten und Verteilen der sexuellen Energie im ganzen Körper. Im Gegensatz zum Kamasutra, das die Vereinigung in vielfältigen und teilweise akrobatischen Stellungen praktiziert, geht es bei der tantrischen Vereinigung hauptsächlich um eine entspannte Position, damit der Sexualakt möglichst lange zelebriert werden kann.
Die sogenannte Yab-Yum-Position bietet einige Vorteile gegenüber anderen Positionen. Zum Einen können beide Partner diese Stellung sehr lange halten, ohne zu ermüden oder zu verkrampfen. Darüber hinaus ist ein guter und großflächiger Körperkontakt möglich, beide können sich tief in die Augen schauen, sich küssen und streicheln.
Selbst für diejenigen, die sich nicht explizit mit Energiearbeit beschäftigt haben oder